Campaign Story

Wer sind wir?

„Linja e Jetës“ ist eine Selbstmordpräventions-Hotline, die im November 2019 von QIPS gegründet wurde. Derzeit ist sie der einzige Notrufdienst, welcher eine Anlaufstelle für Menschen mit Suizidgedanken ist. „Linja e Jete“ ist jeden Tag von 18:00 bis 02:00 aktiv, selbst während der Feiertage. Für der Hotline wurden 29 Volunteers von „113“ (die Suizidprävention der Niederlande) ausgebildet. Während eines Anrufs, bieten unsere Volunteers emotionale Unterstützung mit Fokus auf Deeskalation, um den Anrufern in einem kurzen Zeitfenster erstmal dabei zu helfen, die eigene Situation rational einzuschätzen. Danach werden die Anrufer für langfristige Hilfe an vertraute Psychotherapeuten und Psychiater weitergleitet.

In Kosovo werden, psychische Gesundheitsprobleme oft stigmatisiert, was einen entscheidenden Faktor spielt, ob Menschen überhaupt Hilfe suchen. Leider ist dies oft nicht der Fall, da Personen, die Hilfe brauchen, ihre Gefühle aufgrund von Reaktionen ihrer Familien und Freunden sowie auch wegen der gesellschaftlichen Vorbehalte gegenüber ihren Leiden, unterdrücken müssen. Dies führt zum einen dazu, dass Personen sich ständig davor fürchten sich nach Optionen umzuschauen, weil sie als „Wahnsinnige“ oder „Undankbare“ gesehen werden könnten, und zum anderen werden sie oft dadurch gehindert, weil sie für ihre psychischen Anspannungen und Suizidgedanken Hilfe im Geheimen suchen müssen. Seit dem Auftreten von COVID-19 wurden diese Probleme verschärft – die schon an psychischen Krankheiten leidenden Personen hatten in dieser Phase keinen Zugang zu ihren Unterstützungssystemen und standen vor den neuen Herausforderungen, eine neu aufgekommene globale Pandemie bewältigen zu müssen.

Für Personen mit Suizidgedanken ist es schwierig Unterstützung bei Verwandten zu ersuchen, weil sie Angst haben sich ihnen mit ihren Problemen zu öffnen oder weil sie anderen nicht zur Last fallen wollen. Eine weitere Schwierigkeit Hilfsangebote – in Form von Therapien – aufzusuchen, stellt das Stigmas darals geistig „verrückt“ zu gelten und lässt Selbstmord oft als die einzig mögliche Option erscheinen. Aus diesem Grund sind unsere Dienste essentiell, da sie einen sicheren und anonymen Raum für unsere Anrufer anbieten, um ihre Bürde zu teilen und ihnen Orientierungshilfen für weitere professionelle Behandlungen bieten.

Unser Team ist motiviert, bei jedem Anruf das Beste zu geben und den Bedürftigen die angemessene Hilfe zukommen zu lassen. Wir sind dafür dankbar, unseren Anrufern in ihren dunkelsten Momenten beizustehen und sie daran zu erinnern, dass immer jemand bereit ist vorurteilsfrei zuzuhören.

Wir bei „Linja e Jetës“ glauben stark daran, dass alle Menschen das Recht haben gehört zu werden und Menschen verdienen, auf die sie sich verlassen können. Unsere Volunteers sind bereit, für Personen in Not emotionale Unterstützung in einem komplett anonymen und  vertraulichen Setting zu bieten. Wir sind an vorderste Front im Kampf gegen Selbstmorde und werden uns weiterhin bemühen, uns für die Rechte von Personen mit Suizidgedanken einzusetzen.

Basierend auf Polizeiberichten gab es in den letzten 20 Jahren mehr als 1000 Selbstmorde in Kosovo und über 3000 Selbstmordversuche. Durchschnittlich gab es einen Selbstmord pro Woche in den letzten 20 Jahren. Allein in der ersten Hälfte von 2020 gab es 18 Selbstmorde und 53 Versuche. Unterstützt uns in unseren fortwährenden Bestrebungen diese Zahlen in Kosovo zu reduzieren.

Wie wird uns Ihre Unterstützung helfen? (Ergebnisse)

Wir werden ein Trainingsprogramm für aktive Volunteers durch unsere Partner 113 (der Suizidhotline der Niederlande) implementieren, um unsere Techniken auf einer täglichen Basis zu verbessern und zu stärken. Über zwölf Monate hinweg werden wir wöchentliche Gruppentherapie für unsere Volunteers ermöglichen, um ihr Wohlergehen sicherzustellen. Weiterhin werden wir in Maßnahmen und Ausstattungen für den Arbeitsplatz investieren und werden, mit steigerndem strategischem Einsatze unser Volunteers, die Selbstmordraten maßgeblich reduzieren. Wir werden verschiedene Kampagnen sowohl online als auch offline aufbauen, um den Diskurs im Kosovo zu fördern, damit Selbstmord und mentale Gesundheit ohne Vorurteile diskutiert werden können. Parallel soll dies als eine Antwort auf Covid-19 fungieren, in einer Zeit, in der wir diese Schwierigkeiten in der Gesellschaft für jene adressieren, denen es sowohl physisch als auch psychisch an Unterstützung und Gesundheit mangelt.

Was brauchen wir?